Auf Neuwerk gibt es einen der Namenlosen-Friedhöfe, die an der Nordseeküste dazu dienten, anonym gebliebene Leichen, die von der Flut angeschwemmt wurden, zu bestatten. Nur sie wurden hier beigesetzt, denn die verstorbenen Inselbewohner wurden und werden auch heute auf dem Festland in Cuxhaven beerdigt.
Bereits im Jahr 1319, also im späten Mittelalter, findet der Neuwerker Friedhof seine erste Erwähnung. Er ist vom Deich über einen kurzen Weg zu erreichen, der einige Meter durch dichtes Schilf führt. Man muss dann noch zwei weißglänzende Holzpforten passieren, bevor man ihn erreicht.
Das Bild des Friedhofes wird durch viele schlichte Holzkreuze geprägt, die fast alle ohne Inschrift sind. Manchmal verirrt sich auch ein kleiner Blumenstrauß an einem der Holzkreuze. Wenn Sie/ihr den Friedhof besucht, dann pflückt doch einfach ein paar Blumen und legt sie an einem der Gräber nieder – die Namenlosen werden es sicherlich danken.
Eine Ausnahme zur Namenslosigkeit gibt es jedoch. Es ist das Grab von Herbert Vogel – das Kreuz größer als das der anderen – gestrandet am 17./18. August 1928.
Aber wer der Mann war und warum auch er hier bestattet wurde, ist uns unbekannt.
Wer mehr darüber weiß, schreibt uns einfach eine Nachricht. Wir werden diese Geschichte dann ergänzen.
Heute werden keine Leichen mehr auf dem Friedhof bestattet. Die aufgefundenen Toten werden auf das Festland überführt.