Um 950:
Der erste sächsische Geschichtsschreiber Widukind beschreibt die Besiedlung des Landes “Hadolaun” durch die Sachsen.
1286:
Erstmalige Erwähung der “O”, die dem Land Hadeln zugeordnet wird.
1300 – 1310:
Der Rat der Stadt Hamburg läßt mit lübischer Hilfe den noch heute stehenden Turm als Festungswerk errichten.
1319:
Der “Friedhof der Namenlosen” wird durch einen Bischof geweiht.
1393:
Die Ritter von Lappe überfallen die Insel. Mit den “Wurstfriesen” (damalige Bezeichnung der Bevölkerungsgruppe im niedersächsischen Elbe-Weser-Dreieck) gemeinsam erobern die Hamburger deren Burg Ritzebüttel. Das hamburgische Amt Ritzebüttel entsteht.
1536:
Der Inselvogt Bernd Beseke wird wegen schweren Seeraubes mit seinen Knechten in Hamburg hingerichtet.
1554:
Neben dem Turm wird die erste “Börm” gegraben.
1556-1568:
Unter Aufsicht des Hamburger Bürgermeisters Meino von Eitzen erfolgt die Eindeichung.
1626:
Im Dreißigjährigen Krieg brandschatzen Söldner des Markgrafen von Brandenburg auf der Insel, ohne den Turm einnehmen zu können.
1628:
Im gleichen Krieg versucht der kaiserliche General Tilly Neuwerk einzunehmen. Nebel vereitelt dieses Unterfangen.
Um 1650:
Bau einer Blüse (Seezeichen) auf dem nördlichen Deichvorland.
Weihnachten 1717:
Schwere Sturmflut, welche die Deiche zerbricht und die Insel überschwemmt. 12 Einwohner und alles Nutzvieh ertrinken. Die Häuser werden weggespült. Anlass zum Bau des Wellenbrechers “Olivia” in Cuxhaven.
Oktober 1756:
Erneute Überschwemmung der Insel mit verheerenden Gebäudeschäden.
März 1791:
Große Schäden auf der Insel durch Sturmfluten.
1795-1797:
Errichtung der ersten Spundwand zum Deichschutz an der gefährdeten Inselseite.
1808:
Wegen Schmuggels mit englischen Waren von Helgoland her zeitweilige Besetzung Neuwerks durch 40 französiche Dragoner.
1813:
Erneuter Schmuggel veranlasst die Franzosen, die 33 Inselbewohner mitsamt ihrem Vieh von der Insel zu evakuieren. Die befohlene Sprengung des Turmes wird durch den Einspruch des Maire de Sars verhindert.
Februar 1825:
Deichbrüche durch Sturmflut. Alles Vieh kommt um und nur ein Haus bleibt bewohnbar. Die etwa 40 Inselbewohner überleben im sicheren Turm.
1825:
Neben dem Turm entsteht ein primitives Schulhaus, das zugleich Betsaal ist.
1905:
Das Hotel “Zur Meereswoge” nimmt die ersten Badegäste auf
1912:
Die heutige Schule wird ihrer Benutzung übergeben.
1914-1918:
Während des ersten Weltkrieges sichert man die Insel militärisch.
1925:
Das Vogtsgebäude auf der Turmwurt direkt neben dem Leuchtturm verwandelt sich unter Mitarbeit Hamburger Eltern in ein Schullandheim.
1926:
Ein errichteter Windgenerator erzeugt für den Turm und die Haushalte Strom.
1937:
Cuxhaven samt Neuwerk werden durch das Groß-Hamburg-Gesetz an Preußen geschlagen, wofür Hamburg Gebiete erhält, die für Hafenerweiterungen wichtig sind.
1947:
Nach der AUflösung Preußens gehört die Insel zu Niedersachsen
Februar 1962:
Sogenannte Jahundertflut, die in Hamburg die Elbinsel Wilhelmsburg schädigt und vielen Menschen das Leben kostet. AUf Neuwerk Deichbruch bei der Schule und Überflutung der Insel. Leidtragende sind die Frösche, die im Salzwasser umkommen und seitdem auf der Insel ausgestorben sind
1968:
Die einzigartige Scharhörnbake wird von einem Orkan umgestürzt
Oktober 1969:
Gegen Abgabe von Hafenanlagen in Cuxhaven tauscht Hamburg Neuwerk/Scharhörn mit 90 qkm Wattengebiet von Niedersachsen zurück.
Januar 1974:
Im Oktober 1973 gründeten Bramfelder Schulen den Verein „Schullandheim Meereswoge Neuwerk e.V.“ und wurden ab dem 1. Januar 1974 Mieter der Meereswoge, um diese als Schullandheim zu nutzen.
Frühjahr 1976:
Zweite “Jahrhundertflut”, die Deiche im Marschengebiet der Niederelbe zerstört und unermesslichen Schaden anrichtet. AUch auf Neuwerk hält der Deich an der Nordwestseite nicht stand. Man verstärkt ihn daraufhin und eine zusätzlich errichtete Spundwand am Uferwerk soll künftige Deichbrüche verhindern.
2009:
Die UNESCO, die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation, nimmt das deutsche und niederländische Wattenmeer Ende Juni in die Liste des Welterbes auf.
Quelle: Rolf Hunold; Neuwerk ist eine Reise wert